Speichenbruch am Motorrad – Was tun?

Ein Speichenbruch ist nicht der Regelfall im Leben eines Speichenrades, kann aber auftreten. Die Ursache ist nicht immer eindeutig bestimmbar und resultiert oft aus der Überschneidung mehrerer Faktoren und Ereignisse.

Eine Ursache für Speichenbruch liegt nicht selten in der fehlenden Wartung der Speichenräder. Dabei kann man mit einfachen Mitteln schon eine zuverlässige DIY-Kontrolle durchführen. Dazu haben wir unter anderem ein Video auf Youtube.

Da sich Speichen aufgrund der Zugbelastung über die Zeit etwas längen können, sollte man nach ca 5 bis 7 Jahren einen Radspanner für eine Kontrolle aufsuchen, sofern sich bis dahin kein unrunder Lauf bemerkbar gemacht hat. Dadurch lässt sich zum Einen eine ungleichmäßige Zugbelastung im Speichenrad vermeiden und zum Anderen kann die Fahrsicherheit von einem Fachmann kontrolliert werden.

Ein schwerer Unfall, frontaler Bordsteinkontakt oder eine extreme Gepäckzuladung bei schlechten Fahrbahnverhältnissen sind weitere Risiken, welche bei schlecht gewarteten Rädern zum Speichenbruch führen können. Aber auch Neufahrzeuge kann es betreffen, wenn die Fremdeinwirkung auf das Speichenrad stark genug ist.

Auch wenn man bei einem Speichenbruch zuerst schmerzlich an die nicht eingeplanten Kosten zur Instandsetzung denkt, ist es aber auch ein Schutz für Radnabe und Felgenring vor Überlastung. Wo bei einteiligen Alugußfelgen ein neues Exemplar gekauft werden muss, werden beim Speichenrad die Speichen ersetzt. Gerade im Zeitalter der Materialknappheit eine nachhaltige Option für Instandsetzungen.

Das Speichenalter stellt natürlich auch einen wichtigen Faktor dar, macht sich jedoch oft erst bei stärkeren Belastungen bemerkbar. Hier haben die Speichen unter Umständen nach 15 Jahren schon zu viel an Zugfestigkeit verloren, um eine schwer beladene Reiseenduro unbeschadet durch die Mongolei zu führen.

Der Speichenbruch tritt aufgrund der Zugbelastung im Fahrbetrieb in der Regel am Speichenkopf auf. Aus diesem Grund wird bei vielen Fahrzeugmodellen mit Dickendspeichen gearbeitet, um durch die Speichenverstärkung mehr Stabilität im Grenzbereich zu schaffen.

Also was tun, wenn eine Speiche gebrochen ist?

Es gibt nun zwei Möglichkeiten:

  1. Neuen Speichensatz verbauen
  2. Einzelne Speichen einsetzen/ Rad flicken

Ein neuer Speichensatz macht Sinn, wenn die verbauten Speichen älter als 7 Jahre sind und man das Motorrad auch in Zukunft noch halten möchte.

Bei einem einzelnen Speichenersatz hat man im Idealfall noch Ersatzspeichen von der ursprünglichen Bestellung. Falls nicht, muss man welche auftreiben. Die Einzelfertigung ist oft kostspielig sofern überhaupt angeboten. Am günstigsten ist es, wenn gleich beim Radaufbau/ Speichenbestellung vom Fachmann vermerkt wird, dass auch je Sorte z.B. zwei Ersatzspeichen geliefert werden sollen. So hat man für eine mögliche Nachbestellung Muster vorliegen, wie auch für eine schnelle Instandsetzung passenden Ersatz.

Einhergehend mit dem Speichenbruch ist oft auch das nötige Nachspannen und Zentrieren der Räder, um den Höhen- und Seitenschlag zu beseitigen. Weitere Infos zu dem Thema findet ihr auch auf folgenden Seiten:

Abgasanlagen | Reinigung, Pflege und Werterhalt

Bei Motorrrad und Automobil Auspuffanlagen denkt man erst einmal nicht an eine Reinigung und Pflege der Anlagenteile. Gerade beim Automobil sind die Bereiche nicht leicht zugänglich und man verliert beim bloßen Gedanken an einen Reinigungsversuch schon die Lust, bevor man überhaupt angefangen hat.
Beim Motorrad ist die Zugänglichkeit schon besser und eine Pflege von Edelstahl-, Chrom-, Stahl verzinkt, wie auch beschichteten Anlagen zu empfehlen.

Warum ist die Reinigung und Pflege von Abgasanlagenteilen sinnvoll?
Das Problem ist der Straßen- und Industriestaub, welcher sich auf der Oberfläche ablagert. Diese Ablagerungen enthalten unter anderem Metallpartikel, welche sich auf der Oberfläche festsetzen können, sofern eine Abgasanlagenreinigung ausbleibt.
Diese Metallpartikel können in Kombination mit Spritzwasser mit der Zeit einen anhaftenden korrosiven Belag bilden. Besonders im Winter und der Übergangszeit der Streusalz-Saison kann es zu verstärkten chemischen Reaktionen an der Oberfläche führen. Die Ursache liegt in der Regel bei den Halogensalzen/ Chloriden, welche anteilig im Spritzwasser, beim Fahrbetrieb die Oberflächen benetzen und mit den Metallpartikeln reagieren.
Wenn nun die Metall-Fremdpartikel auf der Oberfläche in einem korrosiven Prozess reagieren und man dem nicht entgegenwirkt, können selbst Edelstahlanlagen anfangen zu rosten. Auch bei serienmäßig Stahl verzinkten und verchromten Anlagen macht eine Reinigung und Pflege im Hinblick auf die Optik und Langlebigkeit Sinn. Für Edelstahl- und Chromoberflächen gibt es mittlerweile gute Pflegeprodukte, um einer möglichen Korrosion entgegenzuwirken.

Verfärbungen am Innenbereich von Auspuffblenden
Im Hinblick auf den Auslassbereich bei Auspuffblenden oder die Färbung von DB-Killern, kann es mit der Zeit zu Verschmutzungen und Ablagerungen auf der Oberfläche kommen. Das hängt vom Reinheitsgrad der Abgase/ Verbrennung ab. Den Bereichen sollte man bei der Fahrzeugwäsche auch ein wenig Aufmerksamkeit schenken, denn man wird mit einer gepflegten, sauberen Optik belohnt.

Auch beschichtete Anlagenteile pflegen?
Auch Anlagenteile mit Beschichtung sollten nach intensivem Gebrauch mal einer Reinigung unterzogen werden. Die Konservierung ist hier zwar gegeben, jedoch sind die korrosiven Ablagerungen besonders im heißen Streusalz-Winterbetrieb eine aggressive Mischung, was im Dauereinsatz ohne Pflege zur Fleckenbildung führen kann.

Reinigung und Pflege von beschichteten Auspuffanlagen

Motorrad Tank lackieren oder pulverbeschichten?

Tanken mit Lack oder Pulver

Warum ist eine Nasslackierung am Motorrad-Tank besser geeignet als eine Pulverbeschichtung?

Die Wahl der richtigen Beschichtung für den Motorrad-Tank ist entscheidend, sowohl für die Optik als auch für die Langlebigkeit. Zwei gängige Verfahren stehen zur Auswahl: die Nasslackierung und die Pulverbeschichtung. Während beide Verfahren Vor- und Nachteile haben, ist die Nasslackierung in vielen Fällen die bessere Wahl für Motorrad-Tanks. Doch warum ist das so? Hier sind die wichtigsten Gründe.

  1. Feinere Optik und größere Designmöglichkeiten: Motorrad-Tanks sind ein zentrales Designelement, und die Optik spielt eine entscheidende Rolle. Die Nasslackierung bietet hier deutliche Vorteile, da sie eine feine, glatte Oberfläche erzeugt, die sich für detaillierte Designs, Farbverläufe und individuelle Lackierungen eignet. Für aufwändige Designs, wie Airbrush-Arbeiten mit Metallic- oder Perlglanz-Effekten, ist die Nasslackierung unübertroffen. Bei der Pulverbeschichtung haben wir abhängig von Farbe, Schichtaufbau und Effekt, eine leichte Orangenhaut. Diese ist oft bei genauerem Betrachten zu erkennen. An Bauteilen wie Rahmen, Felgen, Lenker und Motordeckeln fällt dieser Orangenhaut-Effekt nicht auf, da diese Objekte keine großen Flächen besitzen und Wölbungen aufweisen.
  2. Widerstandsfähigkeit gegen Chemikalien: Der Motorrad-Tank ist ständig in Kontakt mit Benzin, Ölen und anderen Chemikalien. Nasslackierungen werden in der Regel mit Klarlack geschützt, der speziell dafür entwickelt wurde, chemischen Belastungen standzuhalten. 1-Schicht Pulverbeschichtungen können zwar robust sein, aber sie sind oft weniger resistent gegenüber den aggressiven Chemikalien, die im Motorradbetrieb vorkommen. Benzin kann beispielsweise die Oberfläche von Pulverbeschichtungen angreifen und die Optik beschädigen.
  3. Reparaturfreundlichkeit: Ein weiterer Vorteil der Nasslackierung ist die Möglichkeit, Schäden leichter zu reparieren. Kratzer oder kleinere Lackschäden können oft problemlos ausgebessert werden, ohne die gesamte Fläche neu zu beschichten. Bei einer Pulverbeschichtung hingegen ist es deutlich schwieriger, solche Reparaturen durchzuführen, da die Oberfläche vollständig abgeschliffen und neu beschichtet werden muss, wenn es die betreffende Farbe zur Spot Repair nicht exakt als Nasslack gibt.
  4. Flexibilität und Materialkompatibilität: Motorrad-Tanks können aus unterschiedlichen Materialien bestehen, wie Metall oder Kunststoff. Pulverbeschichtungen erfordern aufgrund des Beschichtungsprozesses hohe Temperaturen, die nicht für alle Materialien geeignet sind. Kunststofftanks könnten sich bei den Temperaturen verformen, die für das Einbrennen der Pulverbeschichtung erforderlich sind. Die Nasslackierung hingegen ist für alle Materialien geeignet und somit universeller einsetzbar.

Fazit: Nasslackierung als klare Wahl

Die Nasslackierung bietet für Motorrad-Tanks zahlreiche Vorteile, insbesondere bei der Optik, chemischen Beständigkeit und Reparaturfähigkeit. Obwohl die Pulverbeschichtung in anderen Bereichen – wie bei Rahmen oder Felgen – ihre Stärken zeigt, ist sie für Tanks weniger geeignet. Wer einen langlebigen, ästhetisch ansprechenden und individuell gestaltbaren Tank möchte, sollte daher auf die Nasslackierung setzen.

Letztlich hängt die Entscheidung jedoch von den individuellen Anforderungen und Vorlieben ab. Professionelle Beratung und sorgfältige Abwägung der Vor- und Nachteile helfen dabei, die richtige Wahl zu treffen.

Pflegeanleitung für Pulverbeschichtungen

Wie pflege ich meine pulverbeschichteten Teile?

Allgemein ist zu erwähnen, dass man für eine bessere Langzeitversiegelung zusätzlich auf die pulverbeschichteten Flächen (außer bei Feinstruktur und Wrinkle) eine Versiegelung, wie das Produkt „Klassik Glass“ (Nachfolgeprodukt für Liquid Glass), auftragen kann. Dies ist eine professionelle Glanzversiegelung, die wachs-, silikon- und schleifmittelfrei ist. Einmal in 1 – 3 Schichten aufgetragen, profitieren Sie von einer sehr guten Langzeitwirkung und bemerken direkt bei der nächsten Reinigungswäsche, wie leicht sich der Schmutz wieder entfernen lässt. Vor dem Auftragen muss natürlich eine gründliche Vorreinigung erfolgen, unter anderem mit Reinigungsknete.

Fallbeispiel 1: Fahrzeugteile mit Glanz-Pulverbeschichtung

  1. Bevor Hand angelegt wird, muss eine Vorreinigung der pulverbeschichteten Oberflächen erfolgen. Am geeignetsten ist hierfür ein angeschlossener Wasserschlauch und eine Spritzpistole mit verstellbarer Spritzdüse. So können die pulverbeschichteten Fahrzeugteile schonend mit einem Wasserstrahl von grobem Schmutz und Staub befreit werden. Möglichst keinen Hochdruckreiniger verwenden! Bei Verwendung eines Hochdruckreinigers unbedingt einen gesunden Mindestabstand von 70cm einhalten.
  2. Bei Anbauteilen mit großen ebenen Sichtflächen, sollte man diese mit einem Microfaserwaschhandschuh/ weichem Schwamm und einem Warmwassereimer mit Glanzshampoo reinigen, um den Glanzgrad der Pulverbeschichtung zu schonen. Zu empfehlen ist auch ein zweiter, nur mit Wasser gefüllter Eimer, um den Waschhandschuh/ Schwamm nach jedem Oberflächenkontakt kurz auszuspülen. So gelangen wenige bis keine Verschmutzungen in den Shampoo Eimer. Bei Teilen mit einem feingliedrigen Sprossendesign oder unliebsamen Ecken und Winkeln, können Sie weiche Bürsten verwenden. Schmutzrückstände die sich auf diese Weise nicht entfernen ließen, kann man mit der Reinigungsknete versuchen zu lösen, was in der Regel funktioniert.
  3. Die gereinigten Flächen mit einem Wasserstrahl gründlich abreinigen entweder an der Luft trocknen lassen oder mit einem Microfasertuch abtrocknen.

Fallbeispiel 2: Motorrad-Drahtspeichenräder mit Pulverbeschichtung

Bei Motorradspeichenfelgen liegt der Verschmutzungsgrad deutlich unter dem der Automobilräder. Somit sollte man den Felgenreiniger erstmal ausschließen, da es für diese Reinigungslösung zu viele Möglichkeiten gibt, sich in Fügungsflächen zu verkriechen (z.B. der Bereich an den Speichennippeln).

Auch hier beginnen wir wieder mit der Vorreinigungsroutine Punkt 1 aus dem ersten Fallbeispiel. Man sollte auf einen Eimer mit Warmwasser und einem Glanzshampoo zurückgreifen, in Kombination mit einem Microfaserwaschhandschuh/ weichem Reinigungsschwamm/ Naturhaarpinsel. Um der Fleckenbildung durch Kalkreste im Leitungswasser vorzubeugen, sollte das Lufttrocknen der Speichenräder vermieden werden. Besser ist es, die pulverbeschichtete Oberfläche mit einem Microfasertuch abzutrocknen. Wenn man es ganz genau machen möchte, kann man mit Druckluft und passender Ausblaspistole die Fügeflächen der Speichennippel freiblasen, um sicherzugehen, dass später keine weiteren Wassertropfen auf den Sichtflächen trocknen. Die vorrausschauenden können als feierlichen Abschluss in jeden Speichennippel ein kleinen Schuss Ballistol oder WD40 geben, damit diese gängig bleiben, falls es mal zu Zentrierarbeiten kommt.

Motorrad Reifen, Reifenwechsel und Wuchten

Wann brauche ich neue Reifen?

Einen neuen Reifensatz für’s Motorrad sollte man sich spätestens nach 6 Jahren gönnen, wenn in der Zeit noch nicht die Mindestprofiltiefe von 1,6mm erreicht oder poröse Stellen sichtbar wurden. Frischer Gummi greift einfach besser und kann den Bremsweg im Vergleich zu einem älteren Exemplar um ein vielfaches verbessern. Jeder ist wohl schon einmal in diese eine Situation geraten, wo man seinen frischen Gummis nachher dankbar war, dass es auf den letzten Metern gereicht hat.

Gut zu wissen:

  • Das Reifenalter kann man anhand der DOT-Nummer auf der Reifenflanke herausfinden. „DOT 1019“ bedeutet zum Beispiel, dass der Reifen in der 10. Kalenderwoche des Jahres 2019 gefertigt wurde.
  • Diagonalreifen sind für schwere Motorräder oder Motorräder mit hoher Zuladung geeignet, da die Reifenflanken einen sehr verwindungssteifen Aufbau besitzen. Mit dem geht jedoch einher, dass dieser Reifentyp sich bei hohen Geschwindigkeiten durch die Fliehkräfte verformt, was sich negativ auf das Fahrverhalten auswirkt.
  • Radialreifen besitzen aufgrund der flexibleren Reifenflanken eine bessere Verzahnung der Lauffläche mit dem Untergrund. Die Auftstandfläche ist kürzer als beim Diagonalreifen, dafür aber breiter, wodurch größere Schräglagenwinkel möglich werden und mehr Grip gegeben ist. Durch den endlos gewickelten Gürtel, behält der Reifentyp auch bei hohen Geschwindigkeiten seine Form.
  • Die Mindestprofiltiefe bei Motorrad Reifen darf man nicht mit den TWI-Stegen (Verschleißmarken in den Profilrinnen) verwechseln, welche in der Regel nur 0,8mm hoch sind.
  • Die neue Bereifung auf den ersten 150km schonend einfahren.

Im Zuge der Reifenerneuerung sollte auch gleich der Rundlauf der Speichenräder kontrolliert werden, um einen möglichst fehlerfreien Betrieb der Speichenräder zu ermöglichen. Nötige Zentrierarbeiten werden vor der Montage der Neubereifung durchgeführt. Ein unrunder Lauf belastet durch ein verzogenes Speichengebäude den Radaufbau und kann im schlimmsten Fall zur Materialermüdung führen. Durch eine regelmäßige Pflege und Kontrolle kann die Langlebigkeit eines Speichensatzes deutlich erhöht werden.

Nach der Reifenmontage werden die Räder gewuchtet und auf Wunsch mit Motorrad Klebegewichten oder alternativ mit Speichen-Klemmgewichten, wie bei den alten Klassikern, bestückt. Durch das Wuchten der Räder wird die schwerste Stelle des Reifen-/ Felgenaufbaus ausgeglichen. Schon bei 15 Gramm kann es mit einer Sport-Bereifung bei höheren Geschwindigkeiten zu Vibrationen und Lenkerflattern führen. Ab 20 Gramm kann es sich auf die Langlebigkeit von Fahrwerkskomponenten auswirken.