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Motorrad Reifen, Reifenwechsel und Wuchten

Wann brauche ich neue Reifen?

Einen neuen Reifensatz für’s Motorrad sollte man sich spätestens nach 6 Jahren gönnen, wenn in der Zeit noch nicht die Mindestprofiltiefe von 1,6mm erreicht oder poröse Stellen sichtbar wurden. Frischer Gummi greift einfach besser und kann den Bremsweg im Vergleich zu einem älteren Exemplar um ein vielfaches verbessern. Jeder ist wohl schon einmal in diese eine Situation geraten, wo man seinen frischen Gummis nachher dankbar war, dass es auf den letzten Metern gereicht hat.

Gut zu wissen:

  • Das Reifenalter kann man anhand der DOT-Nummer auf der Reifenflanke herausfinden. „DOT 1019“ bedeutet zum Beispiel, dass der Reifen in der 10. Kalenderwoche des Jahres 2019 gefertigt wurde.
  • Diagonalreifen sind für schwere Motorräder oder Motorräder mit hoher Zuladung geeignet, da die Reifenflanken einen sehr verwindungssteifen Aufbau besitzen. Mit dem geht jedoch einher, dass dieser Reifentyp sich bei hohen Geschwindigkeiten durch die Fliehkräfte verformt, was sich negativ auf das Fahrverhalten auswirkt.
  • Radialreifen besitzen aufgrund der flexibleren Reifenflanken eine bessere Verzahnung der Lauffläche mit dem Untergrund. Die Auftstandfläche ist kürzer als beim Diagonalreifen, dafür aber breiter, wodurch größere Schräglagenwinkel möglich werden und mehr Grip gegeben ist. Durch den endlos gewickelten Gürtel, behält der Reifentyp auch bei hohen Geschwindigkeiten seine Form.
  • Die Mindestprofiltiefe bei Motorrad Reifen darf man nicht mit den TWI-Stegen (Verschleißmarken in den Profilrinnen) verwechseln, welche in der Regel nur 0,8mm hoch sind.
  • Die neue Bereifung auf den ersten 150km schonend einfahren.

Im Zuge der Reifenerneuerung sollte auch gleich der Rundlauf der Speichenräder kontrolliert werden, um einen möglichst fehlerfreien Betrieb der Speichenräder zu ermöglichen. Nötige Zentrierarbeiten werden vor der Montage der Neubereifung durchgeführt. Ein unrunder Lauf belastet durch ein verzogenes Speichengebäude den Radaufbau und kann im schlimmsten Fall zur Materialermüdung führen. Durch eine regelmäßige Pflege und Kontrolle kann die Langlebigkeit eines Speichensatzes deutlich erhöht werden.

Nach der Reifenmontage werden die Räder gewuchtet und auf Wunsch mit Motorrad Klebegewichten oder alternativ mit Speichen-Klemmgewichten, wie bei den alten Klassikern, bestückt. Durch das Wuchten der Räder wird die schwerste Stelle des Reifen-/ Felgenaufbaus ausgeglichen. Schon bei 15 Gramm kann es mit einer Sport-Bereifung bei höheren Geschwindigkeiten zu Vibrationen und Lenkerflattern führen. Ab 20 Gramm kann es sich auf die Langlebigkeit von Fahrwerkskomponenten auswirken.

Eloxierte Speichennippel

Eloxierte Speichennippel als Eye-Catcher

Beim optischen Tuning von Motorrad-Speichenrädern haben wir zum Akzente setzen neben unserer betriebsinternen Pulverbeschichtung und den Messing-Speichennippeln nun auch eloxierte Speichennippel im Programm. Da wir vom Pulverbeschichten der Schlüsselflächen abraten, ist es eine ideale Lösung etwas Farbe in das Veredelungsprojekt zu bringen.

Um die Festigkeit von Aluminium-Speichennippeln braucht man sich hier keine Gedanken machen, da diese schon langjährig bei Erstausrüstern im Einsatz sind. Wichtig ist nur, eine gewisse Nippelstärke nicht zu unterschreiten.

Der Vorteil: Auch bei späteren Zentrierarbeiten können durch den Speichenschlüssel keine Quetschungen an den Schlüsselflächen entstehen, wie es bei pulverbeschichteten Nippeln der Fall wäre. In dem Speichenrad-Projekt auf dem Foto, wurden die Speichen, Radnaben und Felgenringe in schwarz glänzend pulverbeschichtet und orange eloxierte Speichennippel verwendet. Besonders in Kombination mit der Farbe Schwarz kommen die Speichennippel sehr gut zur Geltung.

Speichenradveredelung an einer Benelli

Motorrad Speichenrad Restauration

Die Speichenradveredelung für Motorräder hängt in der Umsetzung, insbesondere bei älteren Modellen, oft vom Zustand des Materials ab. Hier haben wir zum Beispiel einen aufpolierten Borrani Felgenring aus Aluminium, bei dem man die Oberfläche mit einem guten Ergebnis wiederherstellen konnte. Bei stark oxidierten Felgenringen wiederum wäre der Aufwand oft zu hoch, wobei es zudem durch die erforderlichen aufwändigen Polierarbeiten zur Verrundung der Bohrlöcher kommen kann.

Bei den Drahtspeichen verwenden wir polierte Edelstahlspeichen. Was der Chrom-Optik sehr nahe kommt. Entscheidender Vorteil ist, dass man sich keine Sorgen um das Einreißen des Chroms machen muss, denn Motorrad Speichen längen sich mit der Zeit. Die Radnaben kann man Polieren, Strahlen und/oder Pulverbeschichten lassen. Da der Zustand der Nabe für Polierarbeiten vorliegend leider nicht ausreichend war und eine gestrahlte Oberfläche nicht pflegeleicht genug für unseren Kunden, entschied er sich für eine Pulverbeschichtung in Silber mit Klarschicht (ohne Metallic-Effekt). Dies ist eine gute Alternative zum Strahlen, sehr einfach in der Pflege und optisch passend zu den polierten Felgenringen.