Motorrad Tank lackieren oder pulverbeschichten?
Tanken mit Lack oder Pulver
Warum ist eine Nasslackierung am Motorrad-Tank besser geeignet als eine Pulverbeschichtung?
Die Wahl der richtigen Beschichtung für den Motorrad-Tank ist entscheidend, sowohl für die Optik als auch für die Langlebigkeit. Zwei gängige Verfahren stehen zur Auswahl: die Nasslackierung und die Pulverbeschichtung. Während beide Verfahren Vor- und Nachteile haben, ist die Nasslackierung in vielen Fällen die bessere Wahl für Motorrad-Tanks. Doch warum ist das so? Hier sind die wichtigsten Gründe.
- Feinere Optik und größere Designmöglichkeiten: Motorrad-Tanks sind ein zentrales Designelement, und die Optik spielt eine entscheidende Rolle. Die Nasslackierung bietet hier deutliche Vorteile, da sie eine feine, glatte Oberfläche erzeugt, die sich für detaillierte Designs, Farbverläufe und individuelle Lackierungen eignet. Für aufwändige Designs, wie Airbrush-Arbeiten mit Metallic- oder Perlglanz-Effekten, ist die Nasslackierung unübertroffen. Bei der Pulverbeschichtung haben wir abhängig von Farbe, Schichtaufbau und Effekt, eine leichte Orangenhaut. Diese ist oft bei genauerem Betrachten zu erkennen. An Bauteilen wie Rahmen, Felgen, Lenker und Motordeckeln fällt dieser Orangenhaut-Effekt nicht auf, da diese Objekte keine großen Flächen besitzen und Wölbungen aufweisen.
- Widerstandsfähigkeit gegen Chemikalien: Der Motorrad-Tank ist ständig in Kontakt mit Benzin, Ölen und anderen Chemikalien. Nasslackierungen werden in der Regel mit Klarlack geschützt, der speziell dafür entwickelt wurde, chemischen Belastungen standzuhalten. 1-Schicht Pulverbeschichtungen können zwar robust sein, aber sie sind oft weniger resistent gegenüber den aggressiven Chemikalien, die im Motorradbetrieb vorkommen. Benzin kann beispielsweise die Oberfläche von Pulverbeschichtungen angreifen und die Optik beschädigen.
- Reparaturfreundlichkeit: Ein weiterer Vorteil der Nasslackierung ist die Möglichkeit, Schäden leichter zu reparieren. Kratzer oder kleinere Lackschäden können oft problemlos ausgebessert werden, ohne die gesamte Fläche neu zu beschichten. Bei einer Pulverbeschichtung hingegen ist es deutlich schwieriger, solche Reparaturen durchzuführen, da die Oberfläche vollständig abgeschliffen und neu beschichtet werden muss, wenn es die betreffende Farbe zur Spot Repair nicht exakt als Nasslack gibt.
- Flexibilität und Materialkompatibilität: Motorrad-Tanks können aus unterschiedlichen Materialien bestehen, wie Metall oder Kunststoff. Pulverbeschichtungen erfordern aufgrund des Beschichtungsprozesses hohe Temperaturen, die nicht für alle Materialien geeignet sind. Kunststofftanks könnten sich bei den Temperaturen verformen, die für das Einbrennen der Pulverbeschichtung erforderlich sind. Die Nasslackierung hingegen ist für alle Materialien geeignet und somit universeller einsetzbar.
Fazit: Nasslackierung als klare Wahl
Die Nasslackierung bietet für Motorrad-Tanks zahlreiche Vorteile, insbesondere bei der Optik, chemischen Beständigkeit und Reparaturfähigkeit. Obwohl die Pulverbeschichtung in anderen Bereichen – wie bei Rahmen oder Felgen – ihre Stärken zeigt, ist sie für Tanks weniger geeignet. Wer einen langlebigen, ästhetisch ansprechenden und individuell gestaltbaren Tank möchte, sollte daher auf die Nasslackierung setzen.
Letztlich hängt die Entscheidung jedoch von den individuellen Anforderungen und Vorlieben ab. Professionelle Beratung und sorgfältige Abwägung der Vor- und Nachteile helfen dabei, die richtige Wahl zu treffen.