Motorrad Tank lackieren oder pulverbeschichten?
Tanken mit Lack oder Pulver
Bei der Pulverbeschichtung haben wir abhängig von Farbe, Schichtaufbau und Effekt, eine leichte Orangenhaut. Diese ist oft nur bei genauerem Betrachten zu erkennen. An Bauteilen wie Rahmen, Felgen, Lenker und Motordeckeln fällt dieser Orangenhaut-Effekt nicht auf, da diese Objekte keine großen Flächen besitzen und Wölbungen aufweisen.
Der Motorrad Tank gehört am Bike zu den Teilen mit den größten freiliegenden Flächen. Unweigerlich spielt man beim Betrachten der Oberfläche mit den Lichtreflexionen. Bei einer Glanz-Pulverbeschichtung, würde diese leichte Orangenhaut schnell auffallen. Eine Beschichtung in seidenmatt wäre hier die Alternative, da sie im Vergleich zur Glanzbeschichtung die Reflexionen deutlich hemmt und der Effekt besser kaschiert wird. Dennoch wäre es nicht die perfekte Glätte, die man mit einer Nasslackierung erreichen könnte.
Wenn man sich für eine nicht-glänzende Pulverbeschichtung entscheiden sollte, muss der Tank in tadellosem Zustand sein, denn Verformungen des Tankblechs können hier nicht, wie bei der Nasslackierung, gespachtelt werden. Es gibt zwar entsprechendes Material zum Ausbessern, welches in der Endbeschichtung jedoch zu Oberflächen-Irritationen in den entsprechenden, ausgebesserten Bereichen führt.
Bei einer professionellen Nasslackierung kann vieles berücksichtigt werden:
- nötige und mögliche Korrekturarbeiten an der Tankoberfläche, wie zum Beispiel Spachteln und Füllern
- die Verwendung von speziellen Effektlacken, Airbrush und Designarbeiten
- Irritationen in der Oberfläche können während des Lackierprozesses behoben werden
Aus diesen Gründen ist der Motorrad Tank in der Regel ein Fall für die Nasslackierung, um die bestmögliche Brillianz im Oberflächenfinish zu erreichen. Auch wenn eine professionelle Lackierarbeit deutlich teurer als eine Pulverbeschichtung des Tanks ist, sollte man diesen Schritt für ein gutes Endergebnis gehen.