Sägezahnbildung an Motorrad Reifen

Ursachen und Hintergründe zur Sägezahnbildung

Spätestens nach der ersten Liebe zum Stollenprofil und dem später regelmäßigen Singsang ab ca 70 km/h, hat man sich mit ungleichmäßiger Profilbildung auseinandergesetzt. Natürlich darf der eine Kollege dabei nicht fehlen, welcher schelmisch grinsend auf deine Reifen zeigt und sich mit „Oh, das schaut nach Sägezahn aus!“ dazu äußert. Was hat es damit auf sich und warum wird es oft schlecht geredet?

Die Sägezahnbildung an Motorradreifen ist eine spezielle Form des Reifenverschleißes, die durch ungleichmäßige Abnutzung der Profilblöcke entsteht. Diese Abnutzung wird oft durch Fahrstil, Reifencharakteristik und äußere Bedingungen beeinflusst.

Die Hauptursachen für Sägezahnbildung:

  • Der persönliche Fahrstil. Schnelles Fahren in Kurven und starkes Beschleunigen können die Bildung vom Sägezahnprofil begünstigen, da die Profilblöcke beim Abrollen belastet und in Laufrichtung gestaucht werden. Diese Belastung löst sich beim weiteren Abrollen, was zu ungleichmäßiger Abnutzung führt.
  • Die Reifen- und Fahrwerkscharakteristik. Die Art der verwendeten Gummimischung, der Reifendruck und das Fahrwerks-Setup spielen ebenfalls eine Rolle. Ein falsches Federbein-Setup oder eine nicht optimal angepasste Dämpfung bei Fahrzeug Umbauten, können die Reifen ungleichmäßig belasten und so die Sägezahnbildung fördern.
  • Unebenheiten auf der Fahrbahn und eine nicht angepasste Achsgeometrie können ebenfalls zur Sägezahnbildung beitragen.

Ist die Sägezahnbildung an Motorrad Reifen gefährlich?

Sägezahnbildung an Motorradreifen ist nicht unbedingt gefährlich, kann jedoch die Fahreigenschaften des Motorrads beeinträchtigen. Sie führt zu ungleichmäßigem Verschleiß der Reifen, was das Abrollgeräusch verstärken, das Fahrverhalten verändern und die Lebensdauer der Bereifung verkürzen kann. Ein unruhiges Fahrgefühl kann die Folge sein.

Es ist durchaus normal, dass Sägezahnbildung bei Motorradreifen auftritt, insbesondere wenn der Fahrstil sportlich ist oder die Reifen bereits eine gewisse Laufleistung hinter sich haben. Der Trend hin zum Stollenprofil (leicht und grob), welcher nicht selten zu 95% auf der Straße bewegt wird, trägt natürlich auch dazu bei. Bei einem Stollenprofil ist die Sägezahnbildung entsprechend auffälliger als bei einem Straßenreifen. Aber seien wir mal ehrlich: Die Optik muss gefallen. Wenn es Richtung Scrambler oder Restaurierungen von alten Reiseenduros geht, brauch man einfach einen Reifen, der zum Fahrzeugkonzept passt und das ist in der Regel kein reiner Straßenreifen, denn dem fehlt an der Maschine einfach der Charme.

Zu guter Letzt:

„Auf der Straße oder querfeldein, mit Stollenreifen bist du fein!“